Neue Partnerschaft mit Helmut-Schmidt-Universität

Letzte Woche haben wir, zu meiner großen Freude, eine Partnerschaft mit der Helmut Schmidt Universität in Hamburg offiziell starten können, die mit der Integration des Open Lab Starter Kits einen Grundstein für mehr Resilienz und Open-Source in der Entwicklung unseres Makerspace Lüneburg legt. Diese Zusammenarbeit markiert nicht nur eine strategische Allianz, sondern auch einen Schritt in Richtung Selbstbestimmung und Innovation in der Produktionstechnologie.

Die Maschine, die die Maschine baut.

Unser Ziel ist es, nicht nur Dinge im Makerspace zu produzieren, sondern auch den Makerspace selbst zu gestalten inklusive seiner Maschinen. Das fördert Demokratisierung von Produktion, da wir so dazu beitragen können, dass mehr Makerspaces entstehen und mehr Menschen Zugang zu Maker- und Produktionsinfrastrukturen erhalten.

Mit der Einbindung des Open Lab Starter Kits können wir genau dies demonstrieren: Wir bauen digitale Produktionsmaschinen selber.

Maschinen Build-Workshop eines Lasercutters beim Fab Fest Bali. Quelle: InMachines GmbH

Dieses „Erweitern des Bauens“, nicht nur von Dingen, sondern der Maschinen-Infrastruktur selber, bietet großes Potenzial für lokale Innovationen durch das Aufbauen von weiteren Kompetenzen, dem Beherrschen der eigenen Technologien und Schulungen für Aufbau weitere Makerspaces, Reparatur, etc. (Train the Trainer).

Das Open Lab Starter Kit erklärt

Wir sind stolz darauf, bekannt zu geben, dass wir eine Maschine des Open Lab Starter Kits bauen werden. Das Besondere an diesem Kit ist, dass die Bauanleitungen ähnlich wie bei IKEA gestaltet sind und die Maschinen open source sind. Bis Dezember 2024 sollen die folgenden Maschinen das Kit bilden:

  • Desktop 3D Drucker (min. 20 x 20 x 25 cm – max. 40 x 40×40 cm)
  • Desktop CNC Fräse (max. 600x400x100 mm)
  • Desktop Laserschneider (600 x 400 mm)
  • Großer 3D Drucker (1000 x 1000 x 1000 mm)
  • Großformat CNC Fräse (2500 x 1250 x 300 mm)
  • Großer Laserschneider (1000 x 700 mm)
  • Vinyl Schneideplotter (A3 Format)
  • 3D Scanner

Diese Maschinen sind nicht nur Werkzeuge, sondern auch Mittel zur Förderung der Community und gemeinsamen Entwicklung von High-End-Maschinen. Welche Maschinen wir bauen werden, steht noch nicht endgültig fest. Ein Traum wäre der Open Lab Large Laser V2.

Maschinen des Open Lab Starter Kits. Quelle: InMachines GmbH

Die Maschinen des Open Lab Starter Kits sind open source, was bedeutet, dass alle Daten auf GitHub eingesehen, kommentiert oder heruntergeladen werden können. Mitarbeit ist somit jedem möglich, was einen Weg darstellt, den nur wenige Unternehmen bisher gegangen sind.

Wissenschaftliches Fundament: Commons-Based Peer Production (CBPP)

Commons-Based Peer Production (CBPP) ist eine Produktionsmethode. Commons sind geteilte Ressourcen, die von ihren Produzent:innen selbst verwaltet werden. Dies ist oft Wissen, es können aber auch physische Güter sein. Peer Production ist die Produktion durch gleichberechtigte Peers, also produzierende Personen. CBPP steht demnach für die Produktion selbst verwalteter Ressourcen von gleichberechtigten Produzent:innen.

Weitere Ressourcen:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Commons-based_peer_production
  • https://newproductioninstitute.de/community-based-peer-production#
  • https://rcc.harvard.edu/commons-based-peer-production
  • https://thenextsystem.org/learn/stories/how-create-thriving-global-commons-economy

Start im Sommer

Die genauen Details werden im Sommer besprochen, aber du kannst bereits jetzt mehr Informationen zu den Maschinen auf der Website des Open Lab Starter Kits finden.

Auf Github gibts ist alles in gewohnter Open-Source Manier eingecheckt: https://github.com/Open-Lab-Starter-Kit

Ein Teil der Forschungen des New Production Institute der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) beschäftigt sich mit der Demokratisierung von Produktion und basiert auf Ideen wie der Fab City, die auf dem exponentiellen Wachstum der digitalen Produktion und der weiteren Personalisierung beruhen.

Wir sind begeistert über die Möglichkeiten, die diese Partnerschaft mit sich bringt, und freuen uns darauf, gemeinsam mit allen interessieren Lüneburger*innen gemeinsam Maschinen zu bauen.


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