Vision Makerspace Lüneburg

Anlass:

Bei der Recherche nach Kooperationspartner*innen und Umsetzungsmöglichkeiten, haben sich VHS REGION Lüneburg, Museum der Zukunft und Ideengeber Raphael Haus “gefunden”. In einem Konzeptionsprozess wurde mit Wirtschaftsförderung, Leuphana, Stadtmarketing, Vermieter/Makler, Maker*innen, Stadtentwickler*innen, Repair-Café, Commons Zentrum, Utopia, Unternehmer*innen, Gründer*innen und Critical Friends aus dem FabLab Netzwerk die Idee für Lüneburg partizipativ entwickelt. Ein tragfähiges Unterstützernetzwerk besteht.

Um die Idee zu verstetigen, sind zwei Stufen geplant: Zunächst „Startup 365“ im Museum der Zukunft, und anschließend die Verstetigung des “Makerspace Lüneburg” (siehe Anlage 3) langfristig in einer großen (>500qm) innerstädtischen Immobilie.

Es geht um die Übertragung der international erfolgreichen FabLabs auf die regionalen Bedarfe Lüneburgs. Der Makerspace erschließt eine Nische in der Lüneburger Bildungslandschaft und schafft einen sogenannten “Dritten Ort” für Communities. Das unterrepräsentierte MINT-Bildungsangebot soll aufbauend auf dem FabLab im E.Novum, dem starken Zulauf des Repair Cafés und des VHS Popup-Bildungsstores sowie dem Co-Working Space Utopia konzeptionell weiterentwickelt werden.

Projektbausteine:

Das Projekt “Makerspace Lüneburg Startup365” ist langfristig angelegt und verfolgt die Errichtung des dauerhaften Makerspace Lüneburg, einem Ort mit modernen Maschinen, an dem Menschen gemeinsam produzieren, lernen und Neues entwickeln können. Vergleichbar mit einem gut angenommenen Coworking-Space Utopia, nur eben fokussiert auf die Praxis in MINT, Handwerk und Digitalem.

Bausteine:

  • Community-Management
  • Makerspace-Aufbau (Anschaffung bzw. Bau von Maschinen, Einrichtung)
  • Operatives Geschäft: Anbieten von Kursen, Challenges, Workshops und Community-Events
  • Wachstum in eine langfristige große Immobilie

Ziele des Projektes:

Säule Bildung

  • 500 Teilnehmer an Veranstaltungen 
  • Anbieten von 500 Unterrichtseinheiten mit breitgefächerten niederschwelligen Bildungs- und Workshop-Angebot
  • 156 reguläre betreute Öffnungstage
  • Mindestens eine Kooperation mit einer Schule (in allen Schulformen Grundschule über Sek 1 und 2 sowie mindestens eine BBS)
  • 10 Vorträge in Partnerschaft mit externen Referenten.

Säule Communityaufbau

  • Projektstart am 1.7.2024  mit gemeinsamen Umbaumaßnahmen mit Mitarbeitern und der Community.
  • Eröffnungsevent am 1.9.2024
  • 10 Netzwerkverhandlungen zusammen mit regionalen Unternehmen inkl. Fachvortrag (durchschnittlich eine pro Monat).
  • Beratung von mindestens einer Gründer*innen
  • Kooperation mit mindestens einem Handwerksbetrieb, einem Händler und einem Unternehmen.
  • Einbindung von mindestens 10 Ehrenamtlichen.
  • Mindestens ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der Leuphana Universität
  • Einbinden von 5 ehrenamtlich regionalen aktiven Gruppen in den Makerspace (Beispiele: Repair Café, Hackspace, Cradle to Cradle Gruppe, künstlerkollektiv)

Säule Makerspace-Infrastruktur:

  • Aufbau von mindestens 3 verschiedenen modernen digitalen Fabrikationsmaschinen wie 3D Drucker, CNC-Fräse und Laserschneider.

Reichweite

  • Aufbau einer modernen Website
  • Aufbau einer Datenbank mit 100 Projekten aus dem Makerspace
  • Aufbau von geeigneten Social-Media-Kanälen mit 1000 Follower je Kanal
  • Aufbau einer Chatgruppe (z.B: Telegram) mit täglichen Interaktionen.
  • Monatlicher Newsletter Versand

Sonstiges

  • Einbindung von 5 Studierenden in das Kernteam
  • Öffnungszeiten an mindestens 4 Tagen die Woche
  • Ausbau wirtschaftlicher Aktivitäten zur Steigerung der Eigenmittelfinanzierung von 50 %.
  • Entwicklung, Bau und Dokumentation von mindestens einem Open Hardware Produkt für Lüneburg.
  • Entwicklung eines mittelfristigen Verstetigungskonzeptes mit geeigneten Kooperationspartnern und tragfähiger Finanzierung für den langfristigen Makerspacebetrieb in Lüneburg

Zuordnung Richtlinie

Handlungsfeld ökonomische Aspekte: Neue und flexible Nutzungen und Nutzungskonzepte für den öffentlichen und frei zugänglichen Raum und für Gebäude, wie beispielsweise für Dienstleistungen, Start-Ups, Klimaschutz-Aktivitäten oder kulturelle oder soziale Einrichtungen/Angebote, unter Berücksichtigung der Ressourceneffizienz

Der Makerspace Lüneburg schafft einen ganz neuen öffentlichen Raum, eine offene Werkstatt für die Bürger*innen der Stadt. Mit den regelmäßig wöchentlich stattfindenden Open Lab Days (mittwochs bis samstags) wird öffentlich frei zugänglicher Raum geschaffen. Darüber hinaus können auch Gruppen, sowohl kommerziell als auch ehrenamtlich, die Räumlichkeiten nutzen.

Der Makerspace ist sowohl ein physischer Experimentierraum als auch ein Kommunikationsort für die Kreativ-, Maker-, Opensource- und Startups-Szene sowie Schüler*innen, Auszubildende, Ausbilder*innen und Unternehmer*innen.

Es besteht bereits Austausch mit dem Repair Café, Lüneburger Commons Zentrum, Utopia, Cradle2Cradle (Ehrenamtlich und Lehre) und bürgerschaftlich engagierten Macher*innen, die mit ihrem Wirken im Makerspace ganz selbstverständlich Ressourceneffizienz verfolgen.

Ein Großteil der Finanzierung entfällt auf Personalkosten zum Aufbau der Community und des Bildungsangebots.

Innenstadtbezug

Wie viele Städte steht auch Lüneburg vor großen Veränderungen: Leerstand, Wandel der Arbeitswelt, Digitalisierung und Klimawandel. Stadtentwicklung wird immer komplexer. Der Makerspace Lüneburg ist ein wichtiger Baustein zur Stadtentwicklung. Er verbindet soziale, ökologische und wirtschaftliche Resilienz und schafft einen inklusiven, lebendigen Lern- und Erlebnisraum für alle Lüneburger*innen. Unter Einbindung engagierter innerstädtischer Akteure wird ein aktivierender Lernort zur Vermittlung von technischen (MINT), handwerklichen und digitalen Kompetenzen entstehen.

Die Zwischennutzung im Museum der Zukunft, die Innenstadtnähe und unkomplizierte Anfahrtswege sind von zentraler Bedeutung, um sich als Magnet für eine lebendige Community zu etablieren. Der Initiator, Designer und Projektleiter möchte die besten Ideen der internationalen FabLab-Bewegung zur Gestaltung des völlig neuartigen Lernortes adaptieren. Moderne Werkstatträume werden zusammen mit der Community in Lüneburg handwerklich vor Ort gestaltet, um Infrastruktur mit Strahlkraft in der Metropolregion aufzubauen.

Praxisnahes Know-How rund um die komplexen Themen Fertigung und Nachhaltigkeit werden niederschwellig vermittelt. Workshops und Veranstaltungen sind so konzipiert, dass sie Machen, Lernen und Erleben miteinander verbinden. Lokale Unternehmen, Gewerbetreibende und Händler können Dienstleistungen, Maschinen und Know-How des Makerspaces fußläufig nutzen und im Netzwerk Fachkräfte gewinnen. Der Makerspace ist sowohl ein physischer Experimentierraum wie auch ein Kommunikationsort für die Kreativ-, Maker-, Opensource- und Startup-Szene, sowie Schüler*innen, Auszubildende, Ausbilder*innen und Unternehmer*innen.

Der Makerspace ist ein sogenannter “Dritter Ort”, der die Themen (Digitale) Fertigung, Kreislaufdesign, Nachhaltigkeit. und Bildung im Netzwerk zusammenführt und in der Praxis erlebbar macht. Die Angebote und Bildungsformate richten sich niederschwellig an verschiedene Zielgruppen. Es gibt regelmäßige Open Lab Days (Mittwoch bis Samstag) und darüber hinaus das 24/7 Angebot für Gruppe und Initiativen wie beispielsweise das Repair-Café. Mit dem Makerspace bespielen wir folgende Zukunftsthemenfelder:

Bildung & Wissen:

  • Digitale Grundbildung, Berufsorientierung Handwerk und MINT, Fachkräftegewinnung – Aus- und Weiterbildungsformate (Technologie-Knowhow, Build-Workshops)
  • Zugang zu Wissensträgern in der lokalen Maker-Community

Produktion & Technik:

  • Offener Zugang zu Produktionskapazitäten, z.B. Kleinserien/Einzelteilfertigung, Prototyping – Zugang zu (Reverse) Engineering-Technologien (CAD, 3D-Scanning)


Innovationsmanagement:

  • Einbindung der Maker-Community in innovative Bildungs- und Veranstaltungsformate (z.B. Wettbewerbe, Design Thinking, Hackathons, Reallabore)
  • Bau von Prototypen vor Ort ((Kunst-)Handwerk, Design, Technologie)

Community:

  • Praxisnaher Kompetenzaufbau und fachlicher Austausch rund um digitale und nachhaltige Produktionsmöglichkeiten.
  • Kollaborative Wertschöpfungsprozesse (z.B. Feedback, Kooperationen, gemeinsame Projekte)
  • Produktinnovation, (Weiter-)Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle und Vertriebswege

Space & Events:

  • Hardware Co-Working-Arbeitsplätze
  • Räume/Umgebung für Innovationsformate, Eventfläche

Unsere Vision ist der Makerspace Lüneburg – ein pulsierender Ort in der Innenstadt Lüneburgs, wo Kreative, Maker*innen und Innovator*innen ihre Fähigkeiten bündeln, um durch den Einsatz modernster Fertigungstechnologien gemeinsam die Zukunft nachhaltig zu gestalten.

Bezug zum Handlungskonzept der Strategie

Wer bereits an einer Internationalen Fab City oder FabLab Konferenz teilgenommen hat, weiß, dass Makerspaces zu den modernen Innovationszentren unserer Zeit gehören und regionale Geschäftsmodelle, Gründungen und zukunftsfähige Unternehmen unterstützen. In Makerspaces sind Ressourceneffizienz, grüne Kreislaufwirtschaft, Erfindergeist, Innovationskraft, Zusammenarbeit und die Nutzung von Open Data Teil der DNA. Diese Orte ermöglichen lebenslanges Lernen in Co-Creation-Umgebungen, fördern die Vernetzung und die berufliche Qualifikation. 

Der Makerspace fördert soziale, ökologische und ökonomische Resilienz gleichermaßen.

Das Strategiekonzept Resiliente Innenstädte zeigt auf dem Cover ein Repair Café, das einen zentralen Bestandteil des Makerspaces ausmacht. Die Produktionsinfrastruktur und die Netzwerke des Makerspaces stärken unsere Innovations- und Widerstandsfähigkeit. Nach Fukushima wurden in FabLabs Geigerzähler entwickelt. Während der Corona-Pandemie haben viele gemeinsam Gesichtsmasken hergestellt. In Hamburg werden OpenBike Sensoren (www.openbikesensor.org), Opensource Maschinen (https://www.inmachines.net) oder Lastenräder (http://www.xyzcargo.com)  in Workshops gebaut und in den Niederlanden ist eine weltweite Community für Plastik-Recycling-Produkte entstanden (https://preciousplastic.com). Es gibt unzählige weitere Beispiele aus Makerspaces, und viele von ihnen sind offen lizenziert und können auch für Lüneburg adaptiert werden. Wir schaffen eine moderne Stadtwerkstatt zum “Stadtmachen vor Ort” um Lüneburg grüner, resilienter und lebenswerter zu machen. Der Ort ist nicht nur ein physischer, sondern auch ein digitaler Showroom, in dem alle Projekte als digitale Commons dokumentiert und online frei zugänglich gemacht werden.

Wir setzen uns dafür ein, den Makerspace Lüneburg sowohl technisch als auch personell bestmöglich auszustatten. Mit der Bereitstellung einer gut ausgestatteten Werkstatt und zukunftsfähigen Maschinen entsteht so ein Anziehungspunkt für vielfältige Gruppen und eine kostenfreier Treffpunkt für ungezwungenes und niederschwelliges Zusammenkommen an den Open Lab Days. 

Wir setzen auf Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft, die ein Interesse an Innovationsförderung, Nachwuchsförderung im Kontext des Fachkräftemangels und Nachhaltigkeit hat, um ökologische und ökonomische Resilienz zu fördern. Darüber hinaus bestehen bereits Kooperationen mit Partnern wie dem FabLab, dem Repair Café, Utopia und dem Commons Zentrum Lüneburg. Diese Partnerschaften unterstützen die Entstehung und Förderung sozialer und nachhaltiger Initiativen sowie Sharingprojekten und Neugründungen in Lüneburg. Der Ort fördert produktive Gemeinschaften von „Maker*innen“ und eröffnet neue Bildungsmöglichkeiten. Die Unterstützung von Prof. Michael Braungart, dem Gründer von Cradle to Cradle und Professor an der Leuphana Universität, stellt eine bedeutende Bereicherung dar. Sein herausragendes Fachwissen und sein weitreichendes Netzwerk tragen dazu bei, dass auch die Berücksichtigung von nachhaltigen Materialien und smartem Design von Anfang an eine zentrale Rolle spielen. Diese vielfältigen Kooperationen stellen ganzheitliche Betrachtungsweisen sicher und sollen auch Forschungsthemen der Leuphana zentraler sichtbar machen. Auf die Innenstadt bezogen erhöhen wir so die funktionale Mischung der Innenstadt und ziehen neue, bislang ferngebliebene Zielgruppen an.

Selbstwirksamkeit ist ein bedeutender sozialer Mehrwert. Die Überzeugung „Das kann ich selbst“ und „Das haben wir gemeinsam geschafft“ beflügelt und stärkt die persönliche Resilienz von Schüler*innen, Studierenden und Erwachsenen. In Kursen und Workshops für Menschen aller Altersgruppen führen wir in die faszinierende Welt des 3D-Drucks, Laserschneidens oder Programmierens ein und geben Hands-On-Qualifikationen für den Arbeitsmarkt weiter. Ist einmal der Einstieg gefunden, gibt es keine Grenzen mehr. Der Makerspace, inklusive des Repair Cafés, setzt sich konkret gegen die Wegwerfgesellschaft ein.

Mit dem Makerspace entsteht ein neuer Begegnungsort, der eine breite Zielgruppe anspricht und soziale Resilienz fördert. Durch die VHS REGION Lüneburg haben wir die Möglichkeit, Wissen über Nachhaltigkeitsziele und Umweltbildung auch an bildungsferne Gruppen weiterzugeben. Denn der Makerspace ist ein hoch inklusiver Ort! Nicht nur Fachleute nutzen einen Makerspace, um sich auszutauschen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten: Kreative, Praktisch-Veranlagte, Handwerker*innen, Technik-Enthusiast*innen, Expert*innen, Innovator*innen, Unternehmer*innen, Jung und Alt, Internationals, Näh-Club-Mitglieder, Lego-Fans oder Drohnen-Tüftler*innen können sich im Makerspace treffen.

Der Makerspace dient als “neutraler Boden” und Reallabor. Hier können Fachkompetenzen aufeinander treffen und Ideen erprobt werden, die das Gemeinwohl der Stadt im Fokus haben oder die unter marktorientierten Produktionsbedingungen keinen Platz finden. Durch die Verfügbarkeit digitaler Communitys können Zukunftskonzepte für die Entwicklung offener Hardware vermittelt werden, einschließlich der Arbeitsweise international verteilter Entwicklerteams und der Strategien für Open Source. Offene Produktionsinfrastruktur bringt Produzent*innen und Konsumentinnen näher zusammen, fördert die Demokratisierung (#prosumer) und inspiriert zu neuen Denkansätzen für nachhaltiges Handeln.


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